Nach den Lockerungen: Was geht und was nicht?

Einige Länder kommen erst langsam aus dem Lockdown heraus. In anderen hat man den Eindruck, alles sei wieder normal, nur dass alle Masken tragen. Bei vielen Menschen erzeugt das Unsicherheit darüber, wie sie sich verhalten sollen. Kommentatoren diskutieren, wie die neue Normalität im Alltag umgesetzt werden kann.

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Hürriyet Daily News (TR) /

Neue Normalität braucht Regeln

Hürriyet Daily News ist erfreut, dass die Corona-Maßnahmen in der Türkei gelockert wurden, wie das Ausgangsverbot für Menschen über 65 und unter 20 Jahren:

„Die Menschen haben die Nase voll. Diejenigen über 65, die in den vergangenen drei Monaten zu Hause eingesperrt waren, sind besonders frustriert. Kinder und junge Leute können nicht an die Wohnungen gefesselt werden, wenn der Sommer so verlockend ist. ... Wenn die Menschen sich an die Regeln der 'neuen Normalität' halten, Masken tragen, Körperkontakt vermeiden und bessere Hygiene wahren, wird es wahrscheinlich kein Problem geben. Doch was ist passiert, dass sich über hundert Personen bei einem einzigen Festmahl angesteckt haben, zu dem sie zur Genesung eines älteren Familienmitglieds zusammenkamen? Diese bittere Realität muss beim Entwurf von Regeln für die 'neue Normalität' berücksichtigt werden.“

Delfi (LT) /

Studieren geht nur mit lebendigem Austausch

Warum Unis schnellstmöglich zu Präsenzveranstaltungen zurückkehren sollten, erklärt der Rektor der Universität Vilnius, Rimvydas Petrauskas, in Delfi:

„Online-Unterricht kann die Möglichkeiten des Studiums ergänzen und erweitern, er wird jedoch den direkten Kontakt zwischen Dozenten und Studierenden sowie den Studierenden untereinander nicht ersetzen können. Der Lernprozess findet ja nicht nur während dieser 1,5 Stunden im Auditorium (jetzt online) statt. Wissen wird nur dann geboren, wenn diese Stunden ausgedehnt, kommentiert, ausgelebt werden, wenn sie zum Teil der Lehren des Lebens, der persönlichen Erfahrungen, der Fehler und Versuche werden. Ein vollwertiges Studium findet in Auditorien, Laboren und Praktika-Orten statt, beim Kommunizieren und Lernen voneinander. Alle anderen Formate können nur vorübergehend sein, ergänzend, krisenhaft.“