Griechenland kauft französische Kriegsschiffe

Der Ärger war groß in Paris, als Australien vor zwei Wochen den geplanten U-Boot-Deal platzen ließ. Jetzt kann Macron wieder lachen. Griechenland kauft drei französische Fregatten im Rahmen einer 'strategischen Partnerschaft' – trotz hoher Staatsschulden. Griechenlands Presse ist denn auch zwiegespalten über den Deal.

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Kathimerini (GR) /

An vorderster Front

Athen stärkt mit seiner Entscheidung die Unabhängigkeit Europas, glaubt Kathimerini:

„Griechenland scheint bei den Bemühungen um eine Stärkung der strategischen Autonomie Europas an vorderster Front zu stehen. Die Stärkung der Beziehungen zu Frankreich, dem einzigen EU-Land, das versucht, Europa so weit wie möglich in Richtung einer einheitlichen Verteidigungs- und Außenpolitik zu drängen, ist ein Risiko und eine strategische Entscheidung, die im Laufe der Zeit getestet werden wird. … Wenn sich alles, was über die Wichtigkeit der griechisch-französischen Verteidigungskooperation gesagt wird, bestätigt, dann kann sie auch als Anziehungspunkt für den Rest der EU dienen. Solange natürlich der Norden damit einverstanden ist.“

The Press Project (GR) /

Athen degradiert sich zum Lückenbüßer

Der teure Fregatten-Deal kommt zum falschen Zeitpunkt, kritisiert ThePressProject:

„Inmitten der globalen Gesundheitskrise beschloss die griechische Regierung, den Verlust des 'Freundes und Verbündeten' Frankreich aus dem Aukus-Abkommen zu 'flicken'. … In ähnlicher Weise kauft das diktatorische Regime Ägyptens, ebenfalls ein 'Freund und Verbündeter' der griechischen Regierung, 30 Rafale-Flugzeuge für 3,95 Milliarden Euro. Wenn wir 'Verbündete' alle tief in die Taschen greifen, können wir vielleicht den französischen Todeshändlern helfen, ihre Verluste auszugleichen.“