Lidl entfernt schon wieder Kreuze

Der Discounter Lidl sorgt erneut für Empörung mit der Entfernung christlicher Symbole: In einer Werbeanzeige zur Neueröffnung einer Filiale in Kaunas ist die Skyline der litauischen Stadt abgebildet, doch von den Kirchtürmen wurden die Kreuze entfernt. Zwar hat der Konzern sich inzwischen entschuldigt und die Werbung zurückgezogen, aber die litauischen Medien sind außer sich.

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Delfi (LT) /

Symbolische Eroberung von Kaunas

Dass eine ausländische Supermarktkette es wagt, auf Bildern das Stadtbild von Kaunas zu verändern, empört die Philosophin Nida Vasiliauskaitė in Delfi:

„Das Problem steckt nicht in den Religionen und wie sie in der Öffentlichkeit repräsentiert werden. Es geht auch nicht um den wahren oder angeblichen Einfluss des Glaubens auf die Gesellschaft. Es ist nicht wichtig, ob wir Christen sind, ob ein Kreuz für uns eine sakrale Bedeutung hat. ... Sondern es ist wichtig zu erkennen, dass ein internationaler Konzern eine symbolische Aggression durchführt, dass er als Herrscher wirkt. Es ist die Geste eines Eroberers.“

15min (LT) /

Ein grausames Bild

In einer Zeit, in der Christen in vielen Ländern verfolgt und ermordet werden, geht eine Aktion, wie die von Lidl überhaupt nicht, schimpft 15min:

„Das Foto wurde zwar von der Internetseite entfernt, der Händler hat sich entschuldigt, aber das Bild Lidls von Litauen bleibt klar: Hier ist kein Platz für das Christentum. Wenn die Dschihadisten physisch die Christen vernichten, handelt Lidl ähnlich mit einer Veränderung unseres Bewusstseins, damit die Tempel nurmehr als architektonisches Erbe bestehen bleiben.“