Wie kommen die Europäer durch den Winter?

Hochschnellende Energiepreise sind nicht nur für die EU insgesamt eine Herausforderung. In den einzelnen Mitgliedsstaaten werden unterschiedliche Maßnahmen erwogen, drohendes Leid von den Bürgern abzuwenden. Insbesondere die nahende kalte Jahreszeit bereitet Kommentatoren Sorgen.

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Diena (LV) /

Weder reicher Norden, noch entspannter Süden

Warum der Winter für die Letten besonders hart wird, erklärt Diena:

„Erstens ist die lettische Energiewirtschaft seit Jahren eng mit russischen Erdgaslieferungen verknüpft. Zweitens macht das hiesige Klima das Heizen sechs Monate im Jahr überlebensnotwendig, was es den Bürgern Lettlands nicht erlaubt, so entspannt zu sein wie die Südeuropäer. ... Drittens zeigen die Statistiken, dass das Wohlstandsniveau der lettischen Gesellschaft eines der niedrigsten in der EU ist. Die steigenden Energiepreise bereiten uns Sorgen, wie wir die Rechnungen zahlen sollen. Daher können die Bewohner unseres Landes sich nicht so ruhig fühlen wie die wohlhabenderen Einwohner der nordischen Länder und Deutschlands.“

Wiener Zeitung (AT) /

Smarte Stromtarife einführen

Wie man erfolgreich durch die Krise kommt, erklärt Ökonomin Monika Köppl-Turyna in einem Gastbeitrag für die Wiener Zeitung:

„Keinesfalls sollten Unternehmen unterstützt werden, die gar keine Probleme haben. Und keinesfalls sollten 'Übergewinne' eines Unternehmens zur Rettung anderer Unternehmen genutzt werden - das wäre aus Sicht des Wettbewerbs fatal und würde wichtige Anreize zum weiteren Ausbau erneuerbarer Energiequellen wieder zunichtemachen. … Der Ausweg aus der Energiekrise: Strom sparen. Durch die fixen Tarife haben Endkunden dazu oft keinen Grund, denn es ist für sie egal, um wieviel Uhr sie ihre Waschmaschine einschalten. Smarte Zähler und eine Push-Notification aufs Handy vom Versorger, wann der Strom günstiger ist, würden dabei schon helfen.“