Trump will erneut Präsident werden

Donald Trump tritt 2024 noch einmal zur US-Präsidentschaftswahl an. Das kündigte er am Dienstag in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida an. Bei den Zwischenwahlen zum Kongress war der erhoffte Rückenwind für Trump ausgeblieben. Welche Chancen hat seine Kandidatur vor diesem Hintergrund?

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Visão (PT) /

Diese Kandidatur ist gut für die Republikaner

In Visão begrüßt der Publizist Luís Delgado, dass Trump es noch einmal wissen will:

„Das ist sehr gut, vor allem für die Republikaner: Wenn sie ihn ein für alle Mal loswerden wollen, dann haben sie dazu bei den Vorwahlen eine große Chance. Trumps Antreten ist auch für die Allgemeinheit von Vorteil, die von Politikern, die sie seit Ewigkeiten auf die immer gleiche Art und Weise bevormunden, genug hat. ... Und das gilt für beide Parteien, die ideologisch, altersmäßig und strukturell erneuert werden müssen.“

Večernji list (HR) /

Seine einzige Chance ist Medienpräsenz

Trump versucht die Flucht nach vorne, beobachtet Večernji list:

„Durch die frühe Ankündigung der Kandidatur versucht Trump eventuelle Gegenkandidaten in der Republikanischen Partei einzuschüchtern, in der so langsam die Einsicht wächst, dass die Partei mit Trump nicht noch einmal das Weiße Haus erobern kann, da Trumps Extremismus gemäßigte Wähler abschreckt, ohne deren Stimmen man jedoch nicht siegen kann. ... Trump sucht verzweifelt die Lichter der Öffentlichkeit. ... Er braucht die Medien, um Ron DeSantis anzugreifen, den bisher ernsthaftesten potentiellen Gegenkandidaten für eine Nominierung. Dass es keine anderen gibt, bedeutet, dass Trumps Taktik funktioniert.“

Frankfurter Rundschau (DE) /

Angeschlagene Boxer sind am gefährlichsten

Trump zu unterschätzen, wäre ein fataler Fehler, meint die Frankfurter Rundschau:

„Nicht nur hat er zwei Amtsenthebungsverfahren und die öffentliche Ächtung nach dem Kapitolssturm überlebt. Die neue Fraktion im Repräsentantenhaus ist ihm ergebener denn je. Vor allem besitzt der Ex-Präsident eine Kriegskasse von hundert Millionen Dollar und eine loyale Anhängerschaft, die ihm unverändert wie einem Sektenführer huldigt. Trump sitzt die Justiz im Nacken und sein Ruf ist seit dem Putschversuch vom Januar 2021 endgültig ruiniert. Er ist jetzt ein angeschlagener Boxer. Und das sind ja die gefährlichsten.“