Trump gewinnt auch in South Carolina

Ex-Präsident Donald Trump hat die nächste US-Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für sich entschieden. Auch in South Carolina, dem Heimatbundesstaat seiner Konkurrentin Nikki Haley, siegte er mit rund zwanzig Prozentpunkten Abstand. Kommentatoren fragen sich, warum Haley sich nicht zurückzieht und was die Ursachen für Trumps klaren Vorsprung sind.

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France Inter (FR) /

Gut eingespieltes Team

In France Inter analysiert Kolumnist Gallagher Fenwick das Phänomen Trump:

„Einer seiner größten Erfolge besteht aktuell darin, dass es ihm gelingt, seine Wählerbasis zu vergrößern. Einige der gebildeteren Republikaner sind von Skeptikern zu Anhängern geworden. Trumps Reden über seine angebliche Verfolgung durch die Justiz konnten sie am Ende doch überzeugen. ... Der andere große Aspekt von Trumps aktuellem Wahlkampf ist seine Professionalität. Der amateurhafte, 2016 siegreiche und 2020 unterlegene Apparat ist mittlerweile gut eingespielt. Jedes Hindernis, sei es juristischer, finanzieller oder anderer Art, wird schnell verdaut und als politisches Argument ausgespuckt.“

The Spectator (GB) /

Haley auf verlorenem Posten

Dass Trumps verbliebene Konkurrentin noch immer nicht aufgibt, kann The Spectator nicht nachvollziehen:

„Der einzig mögliche Weg zur Nominierung für Haley besteht nun darin, dass Trump tot umfällt oder aufgrund seiner vielfältigen Strafprozesse ausscheidet. In diesem Fall könnte sie ihre kleine Zahl von gewonnen Delegiertenstimmen – sie hat derzeit 17 gegenüber Trumps 107 – dem Republikanischen Nationalkonvent in Milwaukee im Juli als Beweis für ihren Anspruch auf die Nominierung präsentieren. Aber dazu wird es mit ziemlicher Sicherheit nicht kommen. Und selbst wenn Trump plötzlich aus dem Rennen ausscheidet, wäre es für Haley fast unmöglich zu behaupten, die offensichtliche Alternative zu sein, da sie anscheinend nirgendwo gewinnen kann.“

Corriere del Ticino (CH) /

Spaltung und Zersetzung greifen um sich

Das Klima ist vergiftet, klagt Corriere del Ticino:

„Bidens fast sicherer Gegner glaubt immer noch, dass ihm das Weiße Haus auf betrügerische Weise weggenommen wurde. Ein heimtückischer Wurm zersetzt die amerikanische Demokratie. Er manifestierte sich bei der Erstürmung des Capitol Hill am 6. Januar vor drei Jahren. Die Ermittlungen haben ihn nicht ausgerottet. Weit gefehlt. ... Die emotionale Spaltung in der amerikanischen Demokratie ist noch schlimmer als ein Bürgerkrieg. Wenn diejenigen, die eine Wahl gewinnen, nicht in ihrer Legitimität zum Regieren anerkannt werden, gibt es kein Wirtschaftswachstum, das Bestand hat. Es gibt keinen Wohlstand, der den begründeten oder unbegründeten Verdacht auf Täuschung oder Missbrauch ausräumt. Der Rivale wird zum Feind, zum verräterischen Fremden.“