Haley steigt ins Rennen um US-Präsidentschaft ein

Konkurrenz für Donald Trump: Vor wenigen Tagen hat die ehemalige UN-Botschafterin Nikki Haley ihre Kandidatur für die Vorwahlen der Republikaner für die Präsidentschaftswahl angekündigt. Es sei Zeit für eine neue Generation, erklärte die 51-Jährige. Was bedeutet der Antritt dieser Frau?

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La Libre Belgique (BE) /

Eine fast ausgestorbene Art von Politikerin

Nikki Haley ist anders als etliche ihrer Parteikollegen, urteilt La Libre Belgique:

„Nikki Haley verkörpert eine Art der amerikanischen Rechten, von der man befürchtet, dass sie aussterben wird. … Sie hat sowohl innen- als auch außenpolitische Erfahrung. Sie ist gemäßigt, intelligent und vernünftig, während viele ihrer Kollegen dem Extremismus, der Simplifizierung und Verschwörungstheorien verfallen sind. Sie ist eine klare Diplomatin - eine wertvolle Eigenschaft in einer Zeit, in der die parteipolitischen Spaltungen in Washington unüberwindbar scheinen. Es bleibt daher zu hoffen, dass Haley allein oder gemeinsam mit ähnlich eingestellten Kandidaten die tragische Vereinnahmung der Republikanischen Partei durch Donald Trump und seine aus demselben Holz geschnitzten Erben verhindern kann.“

Jutarnji list (HR) /

Pumps gegen Trump

Der Journalist Željko Trkanjec analysiert in Jutarnji list:

„Die hohen Absätze schreiten in den höchsten Rang der US-Politik. Nikki Haley nimmt am Wettstreit um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner teil. Zum Bedauern vieler Frauenhasser in der Partei. ... Der unkorrekte Machismo, den Ex-Präsident Donald Trump symbolisierte, wird immer noch geschätzt. Der weiße Mann ist die gewünschte Wahl. Wenn ich Pumps erwähne, dann war dies nicht sexistisch oder abwertend - die Metapher hat Nikki Haley selbst benutzt: 'Sie müssen über mich wissen: Ich kann Bullies [Tyrannen] nicht leiden. Und wenn du zurücktrittst, ist es für sie noch schmerzhafter, wenn man Pumps trägt.'“

Politiken (DK) /

Höchste Zeit für jüngere Kräfte

Den von Haley geforderten Generationenwechsel brauchen die USA dringend, analysiert Politiken:

„Nicht nur Trump muss der Vergangenheit angehören, sondern die gesamte kompromittierte republikanische Führung im Senat sollte ersetzt werden, aber auch in der Demokratischen Partei sollte Haleys Botschaft zum Nachdenken anregen. ... Biden hat wirklich viel, worauf er stolz sein kann. ... Aber auch er – und die Demokraten – sollten sich nach über 50 Jahren als Spitzenpolitiker ernsthaft überlegen, ob es nicht an der Zeit ist, die Fackel weiterzugeben und jüngere Generationen das Ruder übernehmen zu lassen.“