Neue Angriffe in Gaza: Hält die Waffenruhe?

Die israelische Luftwaffe hat knapp drei Wochen nach Beginn der Waffenruhe Ziele im Gazastreifen beschossen. Nach lokalen Angaben sollen dabei mehr als 90 Menschen ums Leben gekommen sein. Israels Regierung bezeichnete dies als Reaktion auf einen Angriff der Hamas, bei dem ein Soldat starb. Die in Gaza herrschende Terrororganisation wies die Verantwortung für diesen Vorfall von sich.

Alle Zitate öffnen/schließen
La Stampa (IT) /

Für Israels Ultrarechte läuft es wie gewünscht

Neue Kämpfe in Gaza spielen den Rechtsextremen in Israel in die Hände, analysiert La Stampa:

„Während die Hamas durch die Konsolidierung des Waffenstillstands viel zu verlieren hat, gibt es in Israel einen extremistischen Flügel der Regierung, der ihn nur widerwillig akzeptiert hat und ihn bei der ersten Gelegenheit wieder aufkündigen möchte. Politiker wie Ben-Gvir und Smotrich freuen sich ungemein über die Verstöße der Hamas und die Wiederaufnahme der Luftangriffe. ... Ihr Ziel ist es in Wirklichkeit, den Friedensplan zu torpedieren und die darin vorgesehene Perspektive einer palästinensischen Eigenstaatlichkeit zu begraben, um zur Annexion des Westjordanlands – oder, wie sie es nennen, Judäa und Samaria – zurückzukehren.“

Der Tagesspiegel (DE) /

Trumps Deal droht zu scheitern

Der Tagesspiegel sieht nun Washington dringend in der Pflicht:

„[D]er amerikanische Präsident [muss] wissen, was es bedeutet, wenn Israel wieder mit voller Härte gegen die Hamas zuschlägt: Dann werden sich die arabischen Staaten abwenden, viele der übrigen Welt ebenso. Israel drohte erneut Kritik und Isolation. Die Hamas ohne Absprache und ohne Unterstützung der arabischen Staaten zu bestrafen, bringt den Teufelskreis der Gewalt zurück. Diese Niederlage darf Donald Trump nicht riskieren. Weniger um seinetwillen, sondern für den gesamten Nahen Osten. Seine Sonderemissäre kommen hoffentlich noch rechtzeitig an.“

The Spectator (GB) /

Frieden nur ohne Hamas möglich

Solange die Terrororganisation in Gaza das Sagen hat, wird der Krieg nicht enden, ist The Spectator überzeugt:

„Es ist Zeit für Ehrlichkeit: Es wird keinen 'Tag danach' geben, bis die Hamas als organisierte Kraft beseitigt ist und die Palästinenser gezwungen sind, der Gewalt und ihren maximalistischen Plänen zur Auslöschung des jüdischen Staates Israel abzuschwören. ... Die Bewohner des Gazastreifens werden keinen Schutz haben, solange sie Geiseln der Mörder bleiben, die behaupten, für sie zu kämpfen. Die Vereinigten Staaten, die Fristen, Forderungen und Garantien eingebracht haben, müssen nun Entschlossenheit zeigen. Trumps Plan wird offenkundig verhöhnt. Israel muss die Aufgabe zu Ende bringen dürfen, was die Hamas hartnäckig hinauszögert.“