Was bedeutet Hurrikan Harvey für Trump?

Tropensturm Harvey kam als Hurrikan und überschwemmt nun mit Dauerregen weite Teile des US-Bundesstaates Texas. Insbesondere in der Millionenstadt Houston ist die Lage dramatisch. Tausende Menschen warten dort auf den Dächern ihrer Häuser auf Rettung. Welche Auswirkungen der Hurrikan auf die US-Politik haben könnte, interessiert Europas Kommentatoren.

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Aamulehti (FI) /

Bringt Harvey den Präsidenten zum Nachdenken?

Es wäre schön, wenn der Hurrikan mehr bewirken würde als großflächige Zerstörung, wünscht sich Aamulehti:

„Der südliche Nachbar Mexiko hat schon seine Hilfe bei der Beseitigung der Sturmschäden angeboten. Das Angebot ist nicht nur höflich, sondern auch eine geschickte diplomatische Botschaft an Donald Trump, der sogar noch während des Sturms über die an der Grenze zu errichtende Mauer twitterte, die Mexiko bezahlen soll. Hoffentlich bringt das Wetterphänomen Trump dazu, zumindest einen Moment über zwei Dinge nachzudenken: die Existenz des Klimawandels und die absurde Zwangsvorstellung von einer Mauer.“

Handelsblatt (DE) /

Einen Hurrikan kann man nicht feuern

Trump hätte einen Erfolg beim Katastrophenmanagement dringend nötig, kommentiert das Handelsblatt:

„Nach den Rückschlägen bei Gesundheitsreform, Mauerbau und anderen Wahlversprechen und dem Kommunikationsdesaster nach dem Tod bei der Demonstration in Charlottesville ist Hurrikan 'Harvey' eine willkommene Chance für ihn, seine staatsmännischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Eine Naturkatastrophe hat keine politische und auch keine menschliche Farbe. Da kommt es auf die gute Koordination der Evakuierung davor und die schnelle Hilfe danach an. Immerhin hat Trump zuletzt den Einfluss der rechten Verschwörungstheoretiker in seiner Regierung verringert: Steve Bannon und dessen Vertrauter Sebastian Gorka mussten gehen. Aber einen Hurrikan kann man nicht einfach feuern.“