Skandal in Schweden: Mordpläne gegen Juden enthüllt

Eine Enthüllung des Schwedischen Rundfunks vom Dienstag sorgt in Schweden für Aufruhr: Ein 2021 inhaftiertes, vorgeblich afghanisches, in Wahrheit aber iranisches Paar soll mutmaßlich im Auftrag Teherans Morde am Vorsitzenden des jüdischen Zentralrates Aron Verständig und anderen Juden geplant haben. Besonders heikel: Trotz mehrerer deutlicher Warnsignale erhielt das Paar 2017 Asyl. Die Landespresse stöhnt.

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Expressen (SE) /

Amt für Migration hat versagt

Expressen sieht ein kapitales Versagen der zuständigen Behörde:

„Wie konnte das passieren? Das wollen alle wissen, außer dem Amt für Migration. Auf die Frage des Reporters, ob das Amt den Fall korrekt bearbeitet habe, antwortete der Pressechef: 'Das Wichtigste ist doch, dass es zum Schluss richtig herauskommt.' Das ist bemerkenswert arrogant. 'Zum Schluss' waren die Spione bei der Planung einer Terrorattacke gegen schwedische Juden schon weit vorangekommen, ehe sie schließlich festgenommen und abgeschoben wurden. ... Keine Bürokratie ist perfekt, Fehler passieren überall. Aber wenn sie passieren, muss man aus ihnen lernen. Dem Amt für Migration scheint es aber wichtiger zu sein, das Gesicht zu wahren, als seine Hausaufgaben zu machen.“

Dagens Nyheter (SE) /

Eine nationale Schande

Für Dagens Nyheter illustriert der Fall auf drastische Weise, dass sich Juden im Land nicht sicher fühlen können:

„Schon vor [der Häufung antisemitischer Vorfälle nach dem Beginn des Gaza-Kriegs] haben wir zur Genüge Belege dafür gesehen, was es heißt, in Schweden Jude zu sein. ... Berichte über Schulen in Malmö und Stockholm zeigen, dass jüdische Schüler regelmäßig Antisemitismus ausgesetzt sind und dass die Erwachsenen darauf keine Antwort finden. Hinzu kommen wiederholte Angriffe und Drohungen gegen jüdische Gebäude, Attacken gegen einzelne Juden, jubelnde Menschen auf schwedischen Straßen nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober, soziale Medien, die von Hohn und Hass überquellen. ... Mit diesem Ausgeliefertsein müssen Schwedens Juden offenbar leben. ... Das ist eine Schande.“