Russland: Internationales Wirtschaftsforum eröffnet

In St. Petersburg findet auch in diesem Jahr wieder das Internationale Wirtschaftsforum Spief statt. Vertreter von Politik und Wirtschaft aus den westlichen, Russland sanktionierenden Staaten sind kaum zugegen, dennoch sind Repräsentanten aus über 40 anderen Ländern angereist. Für besonderes Aufsehen sorgt eine Delegation aus Afghanistan, gelten die Taliban in Russland doch offiziell als Terrororganisation.

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Ria Nowosti (RU) /

Afghanistans Rohstoffe locken

Die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti erklärt, warum Russland mit Kabul gerne ins Geschäft kommen möchte:

„Die Sache mit Afghanistan ist paradox: Einerseits erkennt die Mehrheit der Spief-Teilnehmer die dortigen Machthaber nicht an, aber andererseits hat Moskau den Taliban eine offizielle Einladung geschickt - was bei niemandem Widerworte auslöste. Dafür gibt es eine einfache Erklärung, sie liegt ausschließlich auf der Handelsebene: Afghanistan ist ungeheuer rohstoffreich. Umgerechnet auf Größe und Bevölkerungszahl kann Afghanistan beim Wert seiner Rohstoffe locker mit den Spitzenreitern Saudi-Arabien, Kuwait, VAE und Russland mithalten. Anders als die Mehrheit der reinen 'Energieträger-Player' können die Afghanen aber mit einem weitaus breiteren Sortiment an Ressourcen punkten.“

Új Szó (SK) /

Es gibt Gründe zur Sorge

Die Wirtschaftslage Russlands ist nicht so ideal, wie Putin sie darstellen möchte, meint Új Szó:

„Russlands politische Führung versucht, die Bevölkerung damit zu beruhigen, dass das Land die westlichen Wirtschaftssanktionen dank der östlichen Partner ohne Problem überlebe. ... Jedoch ist es eine Sache, billiges Erdöl und Erdgas zu kaufen, und eine andere Sache, dass China und Indien die Technologien, an denen es in Russland infolge der Sanktionen mangelt, nicht ersetzen können oder wollen. Vor allem China wäre fähig zu helfen, jedoch versucht die chinesische politische Führung vorsichtig zwischen Russland und dem Westen zu lavieren, denn auch zum Westen unterhält China sehr wichtige wirtschaftliche Beziehungen.“