Touristen befreit, französische Soldaten getötet

In Burkina Faso sind bei der Befreiung von vier Touristen zwei französische Soldaten ums Leben gekommen. Zwei Franzosen waren vergangene Woche in Benin gekidnappt und ins Nachbarland verschleppt worden. Als Spezialkräfte das Lager der Geiselnehmer stürmten, trafen sie dort zudem auf eine Südkoreanerin und eine US-Amerikanerin. Frankreich diskutiert, ob den Urlaubern Vorwürfe gemacht werden können.

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Le Figaro (FR) /

Armee hat andere Aufgaben

Entrüstet über den Einsatz der Soldaten zeigt sich Le Figaro:

„Seit langem ist bekannt, dass die Sahelzone ein bevorzugtes Gebiet krimineller Straßenräuber und islamistischer Grüppchen ist. Wegelagerer und Nacheiferer von Al-Quaida und IS tun sich dort zusammen, um ihre Vorherrschaft geltend zu machen. Allein Frankreich hat den Kampf gegen diese schreckliche Realität auf sich genommen. … Das tragische Ereignis sollte unseren Mitbürgern als Warnung dienen. Unsere Militärs sind in Afrika, um einen harten und langen Krieg zu führen, nicht um den Preis für inkonsequentes Handeln zu zahlen. Nicht Erleichterung, sondern Entrüstung ist das nun vorherrschende Gefühl. Unseren Soldaten darf nie wieder so eine Falle gestellt werden.“

Libération (FR) /

Tourismus als Form des Widerstands

Dass Tourismus terrorgeplagten Ländern helfen kann, sollte nicht vergessen werden, wirft Laurent Joffrin ein, Chefredakteur von Libération:

„Wir empfehlen hier nicht, die weisen Warnungen des Außenministeriums bezüglich zu meidender Gefahrengebiete zu ignorieren. Wir rufen jedoch in Erinnerung, dass das Reisen in einige attackierte Länder trotz allem eine Form von Widerstand ist. Für die von Terrorismus geplagten Länder sind Besucher eine Wohltat - nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch stimmungsmäßig. Sie helfen der dortigen Wirtschaft und sorgen für eine Anbindung an die Welt. Diese Form von Tourismus ist auch eine Weigerung, den Killern gegenüber nachzugeben. Die Armee hat die Polemik im Übrigen mit folgenden Worten beendet: 'Wenn wir es wieder tun müssten, würden wir es erneut tun.' Ein Kämpferwort.“