Wirtschaft 2019: Grund für Pessimismus?

In ganz Europa steigt die Zahl der Bürger, die meinen, dass 2019 aus wirtschaftlicher Perspektive schlechter wird als 2018. Unsicherheit über die politischen Entwicklungen angesichts des Handelskonflikts zwischen den USA und China, des Brexit und der Europawahl wirft ihre Schatten voraus. Der Ausblick der Kommentatoren auf das Jahr fällt jedoch nicht nur negativ aus.

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24 Chasa (BG) /

Schwarzmaler liegen falsch

Sorgen vor einer neuen globalen Finanzkrise findet 24 Chasa übertrieben:

„Die Wirtschaftszyklen funktionieren so, dass sobald die Folgen der vorangegangenen Wirtschaftskrise überwunden sind, schon die nächste Krise im Anmarsch ist. Das heißt, dass theoretisch immer eine Krise bevorsteht. Es gibt sogar Wirtschaftsexperten, die sich darauf spezialisiert haben, vor lokalen, regionalen und globalen Wirtschaftskrisen zu warnen. Sie haben Schwarzmalerei zu ihrem Handwerk gemacht. Die unabhängigen Analysten und Banken jedoch erwarten nicht, dass im Jahr 2019 eine Finanzkrise kommt. Im Gegenteil erwarten sie sogar für 2019 und 2020, dass das Wirtschaftswachstum in der EU und insbesondere in der Eurozone weiter steigt, wenn auch etwas langsamer.“

Sözcü (TR) /

Für die Türkei wird es noch ärger

Kolumnist Murat Muratoğlu warnt in Sözcü davor, auf eine Belebung der türkischen Wirtschaft zu hoffen:

„Ich sage Ihnen, fallen Sie nicht auf jede Freudenbotschaft herein und werden Sie nicht euphorisch. In den ersten drei Monaten des Jahres wird Wahlkampf [für die Kommunalwahl] gemacht. Preiserhöhungen werden zurückgenommen, es wird Erlässe und Übereinkünfte geben. ... Schritte, die die Menschen besänftigen sollen. ... Bis zum Ende der Wahlen wird nichts unternommen, was die Wirtschaft des Landes wieder auf die Beine bringen könnte. Devisen und Zinsen werden mit Hilfe der Geldpolitik gezielt niedrig gehalten. Die bestehende Konsumstruktur wird nicht angetastet. Dieser Zustand wird die Probleme noch weiter vertiefen. Mit dem Übergang zum Präsidialsystem sind wir in eine Krise geraten, aus der wir jahrelang nicht herauskommen werden. Nach den Kommunalwahlen werden wir dies viel deutlicher wahrnehmen.“