Was können wir aus der Pandemie lernen?

Corona hat den Alltag fundamental verändert: Wirtschaft, Arbeit, Freizeit, Bildung - fast alle Aspekte des Lebens sind betroffen. Für viele Kommentatoren ist dies der Moment, um innezuhalten und zu reflektieren, welche Chancen sich aus dieser Zäsur ergeben und wie das Leben nach der Pandemie aussehen könnte.

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România liberă (RO) /

Politik hat im Gesundheitswesen nichts zu suchen

Posten in rumänischen Krankenhäusern dürfen nicht länger nach der politischen Färbung vergeben werden, fordert România Liberă:

„Die Angestellten eines Managers, der nach Parteibuch ernannt ist, werden ihm nicht vertrauen. Sie werden ihn nicht respektieren. Vielleicht gehorchen sie aus Angst, um nicht den Job zu verlieren. Doch in der Krise kommt eine solche Struktur ins Stocken. Wenn uns die Krise etwas gelehrt hat, dann sollte das Wichtigste dabei sein, das komplette Gesundheitssystem zu entpolitisieren. Die wichtige und nützliche Folge wäre, dass das System damit professioneller würde. Dann wäre es auch fähig, auf solch schwerwiegende Situationen wie die Coronavirus-Pandemie zu reagieren. “

Politis (CY) /

Das Leben jeden Tag genießen

Die Quarantäne hat den Blick für das Wesentliche geschärft, findet die Journalistin Miranda Lysandrou in Politis:

„Wir haben gelernt, welch wichtiges Gut die Freizügigkeit für uns ist. Aber auch, wie entspannt wir in unserem zu Hause sein können, weniger gestresst von Arbeitsabläufen und den täglichen Aufgaben. Wir haben gelernt, zu priorisieren, welches die wichtigsten Dinge sind, die wir während unseres einzigen täglichen Ausgangs erledigen wollen. Dies ist eine Übung auch für die Zeit nach der Quarantäne: Wenn ich heute nur ein einziges Mal das Haus verlassen dürfte, wenn heute der letzte Tag meines Lebens wäre, was würde ich am liebsten tun? Dann machen Sie es! Sie sehen dann, wie erfüllt Sie sein werden.“

De Standaard (BE) /

Bausteine für viele neue Welten

An einen einzigartigen historischen Moment, an dem sich alles ändern kann, glaubt Bart Sturtewagen in De Standaard:

„Dies ist unser Dickens-Moment: Erneut erleben wir die beste, aber auch die schlechteste aller Zeiten. 'Es war das Zeitalter der Weisheit, es war das Zeitalter der Dummheit' [aus: 'Die Geschichte zweier Städte']. Nichts muss an diesem Scheideweg in der menschlichen Geschichte noch sein, was es ist, einfach nur, weil es immer so war. Aber genauso wenig gibt es eine Garantie, dass das Andere besser sein wird. In dem Vakuum, in dem wir heute leben, liegen die Bausteine für viele Welten. Alles hängt davon ab, wer als erster beginnt zu bauen, mit welchem Ziel und mit welcher Überzeugung.“